FAQ (Frequently Asked Questions)

Nachfolgend beantworten wir dir einige Fragen, welche dir vor dem Langlaufkurs möglicherweise auf der Zunge brennen. Sollte deine Frage hier nicht beantwortet werden, sende uns eine Mail oder eine Nachricht an +41 77 450 26 26. Wir helfen dir gerne weiter.

1. Welche Technik für Einsteigende: Skating oder klassisch? 

Wenn du das erste Mal mit Schnee und dessen Eigenschaften in Berührung kommst, empfehlen wir dir, mit einem Langlaufkurs in der klassischen Technik zu beginnen. Nach ein paar Stunden auf den klassischen Langlaufski kannst du immer noch auf die Skating-Technik wechseln, wenn du das möchtest. 

2. Welche Bekleidung für den Langlaufkurs?

Kleide dich so, als würdest du im Winter eine Runde joggen gehen. Wenn du leicht frierst, bevor du losläufst, bist du perfekt gekleidet, da du während dem Langlaufen schnell schwitzen wirst. Arbeite mit dem Zwiebelprinzip, d.h. ziehe mehrere dünne Schichten übereinander, sodass du jederzeit eine Schicht aus- oder anziehen kannst, wenn dir zu heiss oder zu kalt ist. Schaue dabei auf atmungsaktive und feuchtigkeitsregulierende Kleidungsstücke. Ziehe ebenfalls dünne Handschuhe an, die vor Kälte und Blasenbildung an den Händen schützen. 

3. Welche Langlaufausrüstung für Einsteigende? 

Wenn du noch nicht sicher bist, ob Skilanglauf die richtige Sportart für dich ist, leihe zu Beginn eine Langlaufausrüstung aus. Du kannst zu einem späteren Zeitpunkt immer noch eine eigene Ausrüstung kaufen. Einige Langlauf-Spezialist:innen verkaufen Ende Saison auch die Ausrüstung aus der Saisonmiete. Hier findest du Tipps, wo du in der Region Bern und Luzern Langlaufausrüstungen mieten kannst. 

Als erstes solltest du einen für dich passenden Langlaufschuh finden, da dieser das elementare Bindeglied zwischen dir und dem Ski darstellt. Wenn du die Knie leicht gebeugt hast – in dieser Position bist du auf den Langlaufskis auch – sollten die Langlaufschuhe satt sitzen, aber die Zehen trotzdem noch etwas Bewegungsfreiheit haben. Ansonsten sollen dir die Langlaufschuhe vor allem bequem sein. 

Tipps für Einsteigende der klassischen Technik: miete wenn möglich einen Fellski, da du diesen nicht mit Steigwachs präparieren musst, sondern direkt loslaufen kannst. Das Fell dient dabei als mechanische Steighilfe, sodass du beim Bergauflaufen nicht nach hinten wegrutscht.  

Die Bindungssysteme sind je nach Hersteller unterschiedlich. Wichtig ist in erster Linie, dass die Bindung zu den Langlaufschuhen passt, welche du ausgewählt hast, da nicht jeder Schuh auf jede Bindung passt.

Die für dich optimale Skilänge und –steifigkeit wird anhand deiner Körpergrösse und deinem Gewicht ermittelt. Die klassischen Langlaufskis sind zwischen 20 und 30 Zentimeter länger als deine Körpergrösse. Skatingskis ragen ca. 10 bis 15 Zentimeter über deinen Körper hinaus. Faustregel: je geübter der Langläufer, desto länger die Skis. 

Bei den Stöcken verhält es sich genau umgekehrt. Die Stöcke für die klassische Technik sind kürzer als die für die Skating-Technik. Für die klassische Technik reichen die Stöcke, wenn sie im Schnee stecken ungefähr bis zu deiner Schulter oder unter die Achsel. Die Skating-Stöcke reichen ungefähr bis zum Kinn oder bis zum Ohrläppchen. Hier gilt die Faustregel: je geübter (und kräftiger) der Langläufer, desto länger die Stöcke. 

 4. Welche Strecke für die erste Langlauf-Tour? 

Wähle ein flaches Terrain, auf dem du das Gleiten auf den Skis üben kannst und keine steilen Aufstiege und Abfahrten bewältigen musst.  

5. Verhaltensgrundsätze auf der Loipe 

Grundsätzlich gelten die FIS-Verhaltensregeln für Skilangläufer, welche ähnlich sind wie die Regeln im Strassenverkehr. 

5.1 Rücksichtnahme auf die anderen: Jeder Langläufer muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt. 

5.2  Signalisation, Laufrichtung und Lauftechnik: Markierungen und Signale (Hinweisschilder) sind zu beachten. Auf Loipen und Pisten ist in der angegebenen Richtung und Lauftechnik zu laufen. 

5.3 Wahl von Spur und Piste: Auf Doppel- und Mehrfachspuren muss in der rechten Spur gelaufen werden. Langläufer in Gruppen müssen in der rechten Spur hintereinander laufen. In freier Lauftechnik ist auf der Piste rechts zu laufen. 

5.4 Überholen: Überholt werden darf rechts oder links. Der vordere Läufer braucht nicht auszuweichen. Er sollte aber ausweichen, wenn er es gefahrlos kann. 

5.5 Gegenverkehr: Bei Begegnungen hat jeder nach rechts auszuweichen. Der abfahrende Langläufer hat Vorrang 

5.6 Stockführung: Beim Überholen, überholt werden und bei Begegnungen sind die Stöcke eng am Körper zu führen. 

5.7  Anpassung der Geschwindigkeit an die Verhältnisse: jeder Langläufer muss, vor allem auf Gefällstrecken, Geschwindigkeit und Verhalten seinem Können, den Geländeverhältnissen, der Verkehrsdichte und der Sichtweite anpassen. Er muss einen genügenden Sicherheitsabstand zum vorderen Läufer einhalten. Notfalls muss er sich fallen lassen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. 

5.8 Freihalten der Loipen und Pisten: Wer stehen bleibt, tritt aus der Loipe/Piste. Ein gestürzter Langläufer hat die Loipe/Piste möglichst rasch freizumachen. 

5.9 Hilfeleistung: Bei Unfällen ist jeder zur Hilfeleistung verpflichtet. 

5.10 Abfälle
Langläufer hinterlassen keine  Abfälle in der Laufspur und im Gelände. 

6. Langlaufen als Ausdauersport 

Der Skilanglauf setzt grosse Ansprüche an den Bewegungsapparat, allen voran an die Rumpf-, Bein und Armmuskulatur. Daneben werden auch die Rhythmisierungs- und Gleichgewichtsfähigkeit trainiert. Langlaufen gilt also aus gutem Grund als Ganzkörpertraining, weshalb einige Ausdauerathleten wie Radsportler, Triathleten oder Ruderer während der kalten Jahreszeit auf das ein alternatives Training auf den Langlaufskis setzen. Der Skilanglauf gilt als Sportart, in der die höchsten VO2max -Werte erreicht werden, weshalb der Skilanglauf zum Aufbauen und Erhalten der Ausdauer über den Winter bestens geeignet ist. Unter VO2max wird die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit in ml/min/kg verstanden. Der Wert definiert also das maximale Sauerstoffvolumen, das pro Minute und kg Körpergewicht bei maximaler Leistung aufgenommen und von den Zellen verwertet werden kann. Die VO2max stellt somit die maximale Leistung des Herzkreislaufsystems dar und kann deshalb als Kriterium für die Bewertung der Ausdauerleistungsfähigkeit eines Menschen herangezogen werden. Sie stellt allerdings nur die obere Grenze für die Ausdauerleistung oder anders gesagt das maximale aerobe Potential dar.

7. Geschichte des Skilanglaufs

Bereits vor 4500 Jahren bewegten sich die Leute im Norden von Norwegen auf Holzbrettern fort. Dies belegen Felszeichnungen von der Insel Rödöy. Es gibt jedoch auch Indizien, die darauf hinweisen, dass die Mongolen bereits vor 10’000 Jahren Skis benutzt haben, um sich fortzubewegen. Auf jeden Fall gelten Skis neben dem Boot oder Floss als ältestes Fortbewegungsmittel der Menschheit. 1206 wurde in Norwegen der zweijährige Königssohn Haakon von zwei Birkebeiner, die also keine Schuhe sondern Birkenrinde an den Füssen trugen, aus einem gegnerischen Lager gerettet. Die Birkebeiner brachten den Königssohn durch einen Schneesturm über das Docre-Plateau in Sicherheit. In Erinnerung an dieses Ereignis findet jährlich der Volkslanglauf Birkebeiner statt, bei dem alle Teilnehmer einen Rucksack mit einem Gewicht von 3.5 kg mitführen müssen, welcher stellvertretend für den Königssohn steht, welcher gerettet wurde. 

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich in Skandinavien der Telemark-Stil, der als Vorläufer des alpinen Skisports gilt. In der Provinz Telemarken fand bereits 1555 der erste Langlauf-Wettkampf statt. Durch die Langlaufstaffel des norwegischen Militärs sowie die Königsfamilie, welche ebenfalls dem Skilanglauf verfallen war, verbreitete sich die Sportart in der Bevölkerung schnell. In Chamonix (FR) wurde Skilanglauf 1924 erstmals als olympische Sportart zugelassen. Im selben Jahr wurde auch der Internationale Skiverband FIS (Fédération International du Ski) gegründet. Erst ein Jahrzehnt später wurde auch der alpine Skisport aufgenommen. Der Skilanglauf kann somit als Mutter aller Skisportarten angeschaut werden. Mitte der Siebzigerjahre entstand der Siitonen-Schritt – benannt nach dem Finnen Pauli Siitonen, bei dem ein Ski aus der Spur genommen wird, um seitlich abstossen zu können. Da man mit diesem Schritt sehr schnell vorwärtskam und er zudem die Klassisch-Spur zerstörte, war diese Technik nicht unumstritten, aber ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Skating-Technik. 1979 waren die schnellsten Läufer am Engadin Skimarathon erstmalig mit Skating-Ski unterwegs. Im Jahr 1987 wurden die Langlaufrennen im klassischen Diagonalschritt und modernen Schlittschuhschritt getrennt. 

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